Pressemitteilung vom 04.10.2021

Vorstände des Landschaftspflegeverbandes begutachten Baustelle

Der Landschaftspflegeverband (LPV) unterstützt die Stadt Penzberg bei der Umsetzung einer Moorrenaturierung. Landrätin und LPV-Vorsitzende Andrea Jochner-Weiß hat die LPV-Vorstandschaft deshalb am 29. September zu einer Ortseinsicht ins Ringseefilz geladen. Dabei informierte Geschäftsführer Christian Haupt über den aktuellen Stand der Bauarbeiten.

„Wir sind jetzt bereits in der Phase, in der die größeren Entwässerungsgräben verschlossen werden. Dabei wird Fichtenstammholz quer zum Graben eingebaut und dann mit Torf abgedichtet.“ erläutert Haupt und zeigt dabei ins Moor. Dort werden gerade mit Hilfe eines leichten Moor-Bagger insgesamt 36 stammholzarmierte Dämme gebaut. „Die kleineren Seitengräben, die die Fläche im 15 Meter Abstand durchziehen, sind bereits mit 66 Dämmen aus Torf verschlossen worden. Es läuft alles wie geplant.“ fügt Haupt an.

Bagger beim verschließen der Entwässerungsgräben

Die Arbeiten erfolgen auf Basis eines Fachgutachtens, das als Ziel die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes vorgibt. Damit soll die weitere Freisetzung von klimaschädlichem CO2, dass durch die Torfzersetzung entsteht, verhindert werden. Die ursprüngliche Vegetation, dominiert von Torfmoosen, soll sich in Zukunft wieder entwickeln. Der Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. die Kreuzotter, wird wiederhergestellt. Zudem ist ein intaktes Moor, durch die enorme Wasserhaltekraft der Torfmoose, in der Lage Hochwasserspitzen zu dämpfen.

Das Ringseefilz wurde in den 1960er Jahren entwässert und mit Fichte aufgeforstet. Es sollte Grubenholz für das Bergwerk produziert werden. Die jetzige Renaturierung auf 4,7 Hektar ist eine Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan „Industriepark Nonnenwald“. Unterstützung durch den LPV erfährt die Kommune, da sie Mitglied im Verband ist. Der LPV berät die Kommune, hilft bei Ausschreibung / Vergabe, koordiniert und stimmt sich mit den beteiligten Behörden ab.

Bitte beachten Sie auch den Artikel zum Thema aus „Das Gelbe Blatt“ vom 19.02.2021: www.dasgelbeblatt.de